Emotionen sind unbewusste Reaktionen auf Sinnesreize oder Gedanken. Diese führen zur Veränderung des Organismus. Nach dem Vergleich und der Identifizierung wird der aktuelle Körperzustand bestimmten Gefühlen zugeordnet.
Autistische Sinnesempfindungen und Eigenwahrnehmung sind für die spezifische Emotionsverarbeitung verantwortlich.

Durch ungefilterte Sinnesreize werden mehr objektsorientierte Emotionen erzeugt als bei „normalen“ Menschen.
Die Sinnesreize werden einzeln aufgenommen und verarbeitet, da ein Objekt nicht als Ganzes betrachtet wird, sondern als komplexes System, bestehend aus Form, Farbe, Geruch und Klang. Es wird eine emotionale und sensorische Basis für assoziative Informationsspeicherung gebildet.

Ein solcher Prozess verursacht eine längere Verarbeitungszeit. Als Folge sind verspätete Reaktionen und eine nicht passende Intensität der Fall.

Eine gestörte Eigenwahrnehmung führt zur minimalen oder fehlenden Veränderung des Organismus und Schwierigkeiten bei der Zuordnung zu passenden Gefühlen.
Problematisch ist es, den entsprechenden Gefühlsausdruck zu finden und zu zeigen. Es liegt an der mangelnden Nachahmungsfähigkeit und begrenzter Nutzung der non verbalen Kommunikation.

Alle Behauptungen, dass Autisten gefühllos und emotional kalt sind, erweisen sich somit als unbegründet.

Im Gegenteil, diese Menschen sind sogar emotional hypersensibel. Sie erleben Emotionen und Gefühle intensiver und schmerzhafter. Oft fällt es ihnen schwer, eigene Gefühle zu definieren, darüber zu sprechen oder von körperlichem Unwohlsein zu unterscheiden.

Der Wutausbruch ist ein verzweifelter Hilfeschrei bei Gefühlsüberschwemmung.

Autisten sind sehr lernfähig, ein gutes Beispiel oder Handlungsmuster, ein Denkanstoß und Motivation bringen viel mehr als Nörgelei und ungerechte Beschuldigungen.

 

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